Indianer
(letzter Stand: 01.07.2002 )

Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss verschmutzt und der letzte Fisch gefangen ist,  werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.
(Häuptling Seattle, Cree-Indianer, 1851)

Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamantene Glitzern des Schnees, wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen, dann bin ich für euch verborgen, ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht.
(Lakota, Indianer)

Wer die Erde nicht respektiert, zerstört sie, wer nicht alles Leben so wie das eigene respektiert, wird zum Mörder. Der Mensch glaubt manchmal, er sei zum Besitzer, zum Herrscher erhoben worden. Das ist ein Irrtum. Er ist nur ein Teil des Ganzen. Seine Aufgabe ist die eines Hüters, eines Verwalters, nicht die eines Ausbeuters. Der Mensch hat Verantwortung, nicht Macht. Wir denken bei jeder Entscheidung an die siebte der kommenden Generationen. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Menschen nach uns, die noch ungeborenen Generationen, eine Welt vorfinden, die nicht schlechter ist als die unsere - und hoffentlich besser.
(Oren Lyons, Häuptling der Onondaga-Nation)

Ich will für meinen kleinen Bruder einen kleinen Vogel schießen. Ich will für meine kleine Schwester einen kleinen Fisch erlegen.
(Haida, Indianer)

Weißt du, dass die Bäume reden? Ja, sie reden. Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst. Aber die weißen Menschen hören nicht zu. Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, und ich fürchte, sie werden auch auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren: manchmal etwas über das Wetter, manchmal über Tiere, manchmal über den Grossen Geist.
(Tatanga Mani, Stoney-Indianer)

Die verrückte und kranke Welt des weißen Mannes. Vieles ist töricht an eurer sogenannten Zivilisation. Wie Verrückte lauft ihr weißen Menschen dem Geld nach, bis ihr soviel habt, dass ihr gar nicht lange genug leben könnt, um es auszugeben. Ihr plündert die Wälder, ihr schlachtet die Tiere ab, ihr verschwendet die natürlichen Brennstoffe, als käme nach euch keine Generation mehr , die all dies ebenfalls braucht. Die ganze Zeit redet ihr von einer besseren Welt, während ihr immer größere Bomben baut, um jene Welt, die ihr jetzt habt, zu zerstören.
(Tatanga Mani, Stoney-Indianer)

Die Bücher des weißen Mannes genügen mir nicht. Der Große Geist hat mir die Möglichkeit gegeben, an der Hochschule der Natur zu studieren, die Wälder und Flüsse, die Berge und die Tierwelt.
(Tatanga Mani, Stoney-Indianer)

Hügel sind schöner als Häuser aus Stein. In einer großen Stadt wird das Leben zu einem künstlichen Dasein. Viele Menschen spüren kaum noch richtige Erde unter den Füßen, sie sehen kaum noch Pflanzen wachsen, außer in Blumentöpfen, und lassen nur selten die Lichter der Straßen hinter sich, um den Zauber eines sternenübersäten Nachthimmels auf sich wirken zu lassen. Wenn Menschen so weit weg von all dem leben was der große Geist geschaffen hat, dann vergessen sie leicht seine Gesetze. 
(Tatanga Mani, Stoney-Indianer)

Wie lange leben wir auf Erden? Nicht für immer, nur eine kleine Spanne. Jade zerbricht, Gold wird zerdrückt, Quetzalfedern knicken. Nichts dauert auf Erden, alles lebt nur einen Hauch lang. Unsere Zeit ist geliehen, im Nu müssen wir sie hinter uns lassen.
(Azteken)

Menschen, die bloß arbeiten, finden keine Zeit zum Träumen. Nur wer träumt gelangt zur Weisheit.
(Smohalla, Nez Perce-Indianer)

Im Leben eines Indianers gibt es keine schlechten Tage. Auch wenn die Zeiten noch so schwierig sind - jeder Tag ist gut. Weil Du am Leben bist, ist jeder Tag gut.
(Henry Old Coyote, Indianer)

Das Land mit seinen Bäumen war den Weißen gleichgültig. Wir fällen keine Bäume, sondern nutzen nur totes Holz. Aber die Weißen sprengen die Bäume sogar aus der Erde und zerhacken sie. Überall, wo der weiße Mann die Erde berührt hat, hat sie Wunden.
(Wintu, Indianer)

Wir wurden zusammen mit allen Geschöpfen auf diese Erde gesetzt. Alle diese Geschöpfe, auch die kleinsten Gräser und die größten Bäume, sind mit uns eine Familie. Wir sind alle Geschwister und gleich an Wert auf dieser Erde.
(Dankgebet der Irokesen-Indianer)

Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir haben sie von unseren Kindern geliehen.
(Sitting Bull, Lakota-Indianer)

Sie behaupten, unsere Erde gehört ihnen. Seht Brüder, der Frühling ist da. Die Sonne hat die Erde umarmt. Bald werden wir die Kinder dieser Liebe sehen. Jeder Same, jedes Tier ist erwacht. Die selbe Kraft hat auch uns geboren. Darum gewähren wir auch unseren Mitmenschen und unseren Freunden, den Tieren, die gleichen Rechte wie uns, auf dieser Erde zu leben. Aber hört Brüder. Jetzt haben wir es mit einer anderen Art zu tun. Sie waren wenige und schwach; jetzt aber sind es viele und sie sind stark und überheblich. Es ist kaum zu glauben, sie wollen die Erde umpflügen. Habgier ist ihre Krankheit. Sie haben viele Gesetze gemacht und die Reichen dürfen sie brechen, die Armen aber nicht. Sie nehmen das Geld der Armen und Schwachen, um die Reichen und Starken damit zu stützen. Sie sagen, unsere Mutter die Erde gehöre ihnen; sie zäunen uns, ihre Nachbarn, von unserer Mutter ab. Sie beschmutzen unsere Mutter mit ihren Gebäuden und ihrem Abfall. Sie zwingen unsere Mutter, zur Unzeit zu gebären. Und wenn sie keine Frucht mehr trägt, geben sie ihr Medizin, auf das sie auf's neue gebären soll. Was sie tun ist nicht heilig. Sie sind wie ein Fluss zur Zeit des Hochwassers. Im Frühling tritt er über die Ufer und zerstört alles auf seinem Wege...
(Sitting Bull, Lakota-Indianer)

Die Weißen sind eine andere Art von Menschen. Klein und schwach waren sie, als unsere Väter sie kennenlernten, aber nun sind sie groß und anmaßend geworden. Die Liebe zum Besitz ist eine Krankheit, an der sie alle leiden. Sie beanspruchen das Land als ihr Eigentum und bauen Zäune, nur um ihre Nachbarn fernzuhalten. Sie schänden die Erde mit ihren Bauwerken. Das Volk der Weißen gleicht einem Fluß, der im Frühjahr über die Ufer tritt und alles mit sich reißt.“
(Sitting Bull, Lakota-Indianer)

Was ist Leben? Es leuchtet auf wie ein Glühwürmchen in der Nacht. Es vergeht wie der Hauch des Büffels im Winter. Es ist wie der kurze Schatten, der über das Gras huscht und sich im Sonnenuntergang verliert.
(Crowfoot, Blackfoot-Indianer)

Alle Dinge der Schöpfung sind heilig. Jeder Morgen ist heilig, denn das Licht wurde von Wankan Tanka, unserem Vater gesandt. Bedenkt, dass alle Geschöpfe dieser Welt heilig sind und darum entsprechend behandelt werden wollen.
(Hehaka Sapa, Sioux-Indianer)

Die Vögel verlassen die Erde mit ihren Flügeln. Auch die Menschen können die Erde verlassen, zwar nicht mit Flügeln, aber mit ihrem Geist.
(Hehaka Sapa, Sioux-Indianer)

Tötet nicht die Bäume, macht nicht das Wasser unserer Flüsse trübe. Reißt nicht das Eingeweide unserer Erde auf. Sonst werden die Flüsse und Bäume weinen.
(Keokuk, Häuptling der Sauk-Indianer)

Kein Mensch kann seine Mutter besitzen, keiner kann die Erde zu seinem Eigentum machen.
(Ojibwa, Indianer)

Ich bin das Land. Meine Augen sind der Himmel. Meine Glieder sind die Bäume. Ich bin der Fels, die Wassertiefe. Ich bin nicht hier, um die Natur zu beherrschen oder sie zu nutzen. Ich bin selbst Natur.
(Hopi-Indianer)

Der Rauch aus unserer heiligen Pfeife ist der Atem des Grossen Geistes. Wenn wir beisammensitzen und die Pfeife rauchen, bilden wir einen Kreis, der ohne Ende ist und alles umschließt, was auf der Erde lebt.
(Lame Deer, Lakota-Indianer)

Er wusste nicht, wo er hinfuhr, und nicht, wo er gewesen war. Und er tat alles mit anderer Leute Geld. Die anderen Weißen sind seitdem seinem Beispiel gefolgt.
(Indianische Weisheit über Kolumbus)

Wie glücklich bin ich? Das ist für uns die wichtigste Frage im Leben. Für einen Indianer hängt der Erfolg nicht davon ab, wie viel er verdient oder welche gesellschaftliche Stellung er einnimmt, sondern einzig und allein davon, wie glücklich er ist.
(Beryl Blue Spruce, Pueblo Indianerin)

Es gibt mehr als eine Strasse, die zum Leben nach dem Leben führt, es gibt mehr als eine Art zu lieben, es gibt mehr als einen Weg, die andere Hälfte seines Selbst in einem anderen Menschen zu finden, es gibt mehr als eine Art, den Feind zu bekämpfen. Wer sein Selbst nicht lieben kann, kann niemanden lieben. Wer sich seines Körpers schämt, schämt sich alles Lebendigen. Wer seinen Körper schmutzig findet, ist verloren. Wer die schon vor der Geburt erhaltenen Gaben nicht respektieren kann, kann nie etwas richtig respektieren.
(Eine Nootka)

Ich sitze wie ein Vogel auf dem Zweig. Ich schaue mich um und weiß nicht wohin. Laßt mich daher auf den Boden herunterkommen.
(Lenape Indianer)

Der Tag geht zu Ende: Überdenke noch einmal, was er dir an Sorgen gebracht hat. Ein paar davon behalte, die anderen wirf weg!
(Calvin O. John)

Seht mich an - ich bin arm und nackt, aber ich bin der Häuptling des Volkes. Wir wollen keine Reichtümer, sondern wir wollen unsere Kinder richtig erziehen. Reichtümer würden uns nichts nützen. Wir können sie nicht mit in die andere Welt mitnehmen. Wir wollen keine Reichtümer. Wir wollen Frieden und Liebe.
(Red Cloud, Sioux)

Ich wusste damals nicht, wie viel zu Ende ging. Wenn ich heute von dem hohen Berg meines Alters zurückblicke, kann ich die niedergemetzelten Frauen und Kinder verstreut und in Haufen entlang der gewundenen Schlucht so deutlich liegen sehen, wie ich sie sah, als seine Augen noch jung waren. Ich kann sehen, dass noch etwas anderes dort in dem blutigen Schlamm starb und vom Schnee begraben wurde. Eines Volkes Traum ist dort gestorben. Es war ein schöner Traum... des Volkes Rad ist nun zerbrochen und zerfallen. Es gibt keine Nabe mehr, und der heilige Baum ist tot.
(Black Elk, Sioux)