Ausführlicher Bericht:

Dieser Bericht möge Dir sehr lange und groß erscheinen, trotzdem möchte ich Dich auffordern, ihn komplett zu lesen, er vermittelt viel Wissen und Erfahrung. Ich wäre auch bereit für Interessierte per Email über weitere Details Auskunft zu geben. Wer Feinmechaniker oder Elektromechaniker ist, oder solche in seinem Bekanntenkreis hat, kann dieses Gerät nachbauen. Für ganz verrückte wäre ich evtl. bereit, gewisse Teile herzustellen, auch Lieferanten für Material würde ich nennen, auch technische Hilfe würde ich geben. 

Alle Teile die du auf den Bildern siehst - außer dem Pumpenkopf, dem Netzteil, und den Lüftern sind in handwerklicher Arbeit von mir selbst angefertigt worden. Es ist keine Bastler-Arbeit, sondern es ist hohe Präzision, feinmechanisches Wissen und Maschinen notwendig.    

An dieser Stelle möchte ich etwas zu  meiner Person sagen: Ich bin 59 Jahre alt, mein gelernter Beruf ist Elektroinstallateur, ich arbeitete in mehreren Betrieben als Servicetechniker für Heizung, Lüftung Öl und Gasfeuerung, Röntgentechnik, Medizintechnik, Aufzugtechnik, Feinmechanik, Tubenherstellung, seit 14 Jahren arbeite ich als Energieanlagenelektroniker im Schaltanlagenbau. Bin in technischer Hinsicht ein Ausnahmemensch, bin im technischen Bereich ein Naturtalent, habe außergewöhnlich hohes feinmechanisches Wissen und ich habe seit 1980 in einem 3,5 x 2,5 Meter großen Kellerraum eine Drehmaschine (Weiler Primus) mit angebauter Fräseinrichtung, mächtig viel Werkzeug und Zubehör und eine Menge Erfahrung.

Nur so ist es zu erklären dass dieses sehr komplizierte Vorhaben (das mir mancher nicht glauben wird) gelingen konnte. Wie Du weiter unten sehen wirst, ist es zum Wahnsinn ausgeartet, es kostete mich mehrere hundert Stunden Arbeit (alles neben 8 Stunden Arbeit, einem Schrebergarten und einem Garten beim Haus, den ich auch noch betreue) und mehr als 1.000 Euro nur Material (ohne die Computerteile)

Am Ende wurde ich jedoch mit vielen neuen Erfahrungen belohnt und einem super Gerät, welches perfekt funktioniert und alles was bisher auf dem Markt ist, total in den Schatten stellt.  Des weiteren sollte alles dokumentiert werden, damit andere auch von meinen Erfahrungen profitieren können.

Bei der Pumpe war zunächst klar, dass nur eine Eheim-Pumpe in Frage kommt, weil sie fast geräuschlos ist und überall problemlos zu erhalten ist (später muss ich meine Meinung über verschiedene Dinge noch korrigieren, siehe weiter unten). Außerdem gibt es diese Pumpe in mehreren Ausführungen von 300 bis 2280 Liter Leistung pro Stunde. Auch sind alle Teile, falls mal etwas defekt sein sollte, problemlos zu bekommen. Aber Vorsicht, die Leistungsangaben beziehen sich auf frei blasend und lassen bei Verkleinerung des Durchmessers und der Schlauch- bzw. Rohrlänge enorm an Leistung nach.

Bei den Ventilatoren stand von Anfang an fest, dass nur Papst-Ventilatoren - sogenannte Variofan-Lüfter in Frage kommen, die Fa. Papst hat die leisesten am Markt. Der Typ Variofan hat eine Besonderheit: Er hat eine Steuerelektronik im Motor, mit deren Hilfe man die Drehzahl entweder temperaturabhängig von 30-50 ° mit einem beiliegenden NTC-Widerstand oder mit einem 100- Kilo-Ohm-Zehn-Gang-Potentiometer stufenlos regeln kann. Mit diesen Lüftern habe ich schon jahrelange Erfahrung. Die Lüfter die ich benutzten wollte haben die Abmessungen 92x92x25 mm, die Typenbezeichnung lautet 3412 GMV, der Spannungsbereich ist von 8-14 Volt, die Luftleistung beträgt 50-84 Kubikmeter pro Stunde, der Geräuschpegel ist 16-32 db(A) , zu beziehen bei Scheffel elektronischer Vertrieb in 70839 Gerlingen Tel. 07156/28353. Die 4 Lüfter sind auf einer Al-Platte mit den Abmessungen 200x200x3 mm in speziellen von mir entwickelten Halterungen aus 5 mm Silikon Schläuchen, welche keine Schwingungen auf das Gehäuse übertragen, aufgehängt. Dieselben Halterungen haben auch die 4 Lüfter in meinem Cooler Master Gehäuse.        

Für absolute Laufruhe und Leistung war klar, dass ich den Wärmetauscher selbst herstellen musste (denn das ist der größte Lärmfaktor), da die handelsüblichen Wärmetauscher auf Grund kleiner hoch drehender Ventilatoren und kleinen Luftdurchlässen einen unerträglichen Lärm machen, außerdem haben diese meiner Meinung nach zu wenig Rohlänge und zu kleine Durchmesser (das sollte sich später noch bestätigen) deswegen auch zu wenig Leistung, nur mit jedem Vorteil erkaufst Du dir fast immer auch einen Nachteil.

Die etwas andere Wasserkühlung!

Es ist Mitte März 2002:

Ich wusste, dass es nicht einfach ist, einen Wärmetauscher herzustellen, der diese Forderungen erfüllt, denn er muss die gesamte Wärme die vom Prozessor ans Wasser abgegeben wird, sofort vernichten (was die zur Zeit am Markt erhältlichen nicht können) und das auch noch bei einem nur kleinen Unterschied von ca. 3 - 5 ° von Luft zu Wasser, ansonsten würde sich das Wasser über Stunden immer mehr erwärmen. Dazu kommt noch die Abwärme der Pumpe, die zusätzlich vernichtet werden muss. Um die Laufruhe zu erreichen, musste also ein bessere Konstruktion des Wärmetauschers her. Dazu hatte ich die Idee, einen runden Wärmetauscher mit einem in AL-Rohr liegendem Kupferrohe, das wie eine Feder gewickelt ist, herzustellen. Außerdem könnte ich damit eine große Rohrlänge erreichen und ich könnte größere Ventilatoren als 80x80 mm verwenden, ich wollte 4 solche  Wärmetauscher hintereinander schalten, das gäbe dann in einem Gehäuse mit vier 92x92 mm großen Ventilatoren  einen Block von 200x200 mm.

Jetzt möchte ich zuerst meine Erfahrungen zur Diskussion Alu oder Kupferkühler einbringen. Cu hat einen fast doppelt so hohen Wämeleitfaktor als Al, aber ein besserer Wärmeleiter ist auch gleichzeitig ein besserer Wärmespeicher, das heißt, Du bekommst die Wärme aus Cu nicht mehr so leicht hinaus. Allerdings ist diese Diskussion für mich nicht relevant, weil das größere Übel die nicht planen Flächen von Prozessoren und Kühlkörpern sind. Für einen Luftkühler ist es nach meinen Erfahrungen egal ob man Cu oder Al verwendet, bei der Wasserkühlung ist Cu wegen des Wassers unbedingt notwendig (Alu oxidiert sehr schnell). Wenn man Alu verwenden will, muss es eloxiert werden.

Als Wärmeträger für Wasserkühlung kommt nur destilliertes Wasser in Frage, erstens verursacht es bei evtl. Leck keine Kurzschlüsse und zweitens bilden sich keine Algen und dergleichen.

Des weiteren ist darauf zu achten dass das Wasser nicht mit zu vielen verschiedenen Metallen in Berührung kommt. Um dieser Forderung gerecht zu werden verwendete ich nur Kupfer, Messing, Edelstahl und Kunststoff. (Spannungsreihe)

Also, ran an die Konstruktion! Ich überdachte das ganze und konstruierte zunächst in Skizzen den Wärmetauscher. Als Resultat kam ein Alurohr mit den Abmessungen von ca. 100 mm Durchmesser und 120 mm Länge heraus. Darin konnte ich ein gewickeltes Kupferrohr von 6x1 mm mit  4 mm Innendurchmesser und ca. 2,5 Meter Länge unterbringen. Ich wollte 4 solcher Wärmetauscher hintereinander schalten, um eine bessere Leistung der Wasserkühlung zu erreichen. Damit hätte ich dann einen Block mit den Abmessungen von 200x200 mm und ca. 130 mm Länge. Das gäbe dann eine Tauscherschlange von 10 Metern Kupferrohr von 6x1 mm.

Um dieses zu realisieren, musste ich erst einmal testen was die Pumpenleistung dazu meint. Also los zum Aquarienhändler (der ist gerade bei mir um die Ecke) um eine Eheim-Pumpe zu kaufen. Ich hatte mir gedacht und ausgerechnet, den Typ 1048 mit 600 Liter Wasserleistung zu nehmen. Diese Pumpe hat laut Hersteller eine  Leistungsaufnahme von 10 Watt, denn diese muss ja auch berücksichtigt werden, weil  je nach Bauart immer eine Menge Blindleistung anfällt, die dann in Wärme umgesetzt wird und somit auch wieder gekühlt werden muss. Da die nächst größere Pumpe 28 Watt aufnimmt war die 1048 das Maximum für mich, doch diese Pumpe war bei dem Händler nicht auf Lager, nur die nächst kleinere oder die nächst größere., Da ich ja sofort testen wollte, entschied ich mich nach langem Überlegen doch für die kleinere 1046. Zu Hause angekommen, ging es sofort ans testen der Wasserleistung. Also ein Schlauch mit 10 Metern Länge und 4 mm Innendurchmesser gerichtet und ab zum Waschbecken damit.

Jetzt kam natürlich die Ernüchterung: Die Pumpe brachte statt 5 Liter pro Minute nur noch 200 ccm aus dem Schlauch (ich wollte mindestens 1,5 Liter pro Minute), außerdem machte sie Lärm, weil der Motor für diese extreme Situation zu schwach war. Diese Pumpe war also zu klein, auch war klar, dass ich den Rohrdurchmesser vergrößern und verkürzen musste. Nach längerer Überlegung kam ich zu dem Schluss, 8x1 mm Kupferrohr mit 6 mm Innendurchmesser und nur 1,5 Meter Länge zu nehmen, da 2,5 Meter auch nicht auf der Länge von 120 mm des Alu-Rohres unterzubringen war, denn länger wollte ich den Wärmetauscher auf keinen Fall.

Also musste eine größere Pumpe her und zwar die 1048, die ich anfangs schon wollte. Da der Händler diese nicht hatte, suchte ich im Internet und fand einen sehr guten Händler, der diese 1048 hatte, zu meinem Erstaunen waren die Preise ca. 30 % niedriger als beim Händler um die Ecke, außerdem konnte man mit Kreditkarte bezahlen, es war Porto- und verpackungsfrei und 4% Rabatt gab es auch noch, wenn man mit Kreditkarte bezahlte. Die Lieferung klappte bestens; innerhalb von 2 Tagen war die Pumpe da.

Sofort wieder ans testen, einen Schlauch von 6 Meter Länge und 6 mm Innendurchmesser gesucht und ans Waschbecken. Jetzt klappte es, diese 1048 brachte mit diesem Schlauch 1,5 Liter Wasser pro Minute, so wie ich es wollte, und sie machte keinerlei Lärm.

Als nächstes war nun Kupferrohr 8x1mm an der Reihe, denn ich musste ja testen, ob ich dieses Rohr an der Drehmaschine wickeln kann. Also ein paar Telefongespräche geführt, aber niemand wollte mir 10 Meter Kupferrohr verkaufen (nur eine 50 Meter Rolle für 90 €). Am nächsten Tag noch einmal die ganzen Baumärkte angerufen, ich fand dann tatsächlich einen, der Kupferrohr hatte und mir auch 10 Meter verkaufen wollte, aber es war sauteuer, ich bezahlte für die 10 Meter 23 € und es waren am Schluss stattdessen nur 7,5 Meter, weil der Verkäufer offensichtlich nicht in der Lage war, richtig zu messen.  

Nun war ich in der Lage, mit der Drehmaschine auszuprobieren ob ich die Wendel wickeln konnte. Es wurden zwei Lehren hergestellt und es klappte perfekt. Es sind 7 Windungen bei 60 mm Innen- und 76 mm Außendurchmesser, die gesamte Länge ist 1,5 Meter pro Tauscher, damit komme ich auf 6 Meter Rohrlänge mit 8 mm Rohrdurchmesser bei 4 hintereinander geschalteten Wärmetauschern.

Doch jetzt setzten sich die Probleme fort, die Materialbeschaffung war eine Katastrophe, es gab keine Fittings. Wegen der Alurohre habe ich bei drei Händlern angefragt, nur einer war bereit, mir dieses Material zu besorgen, natürlich zu einem absolut übertriebenem Preis, es gab keine O-Ringe usw. ich könnte noch lange so weitermachen - dazu kann ich nur sagen „armes Deutschland“.

Jetzt konnte die eigentliche Konstruktionsarbeit beginnen. Damit begann ein langer steiniger  Leidensweg mit für mich fast unlösbaren Schwierigkeiten, dieses ehrgeizige Projekt zu Ende zu bringen. Es gab immer wieder schwere Niederlagen (vor allem weil ich anfangs der Industrie blind vertraut habe) und weil die Materialbeschaffung so schwierig war, ich denke die meisten hätten zu diesem Zeitpunkt längst aufgegeben.  

Als erstes wurde das zu diesem Zeitpunkt bekannte Material für 300 Euro bestellt, dieses war nur ein kleiner Teil des Materials (das später auch nicht mehr gebraucht wurde), dann baute ich ein Provisorium um zu testen, ob so ein Wärmetauscher überhaupt eine entsprechende Leistung bringt.

Jetzt kam schon die erste große Enttäuschung, zu meinem Erstaunen brachten die vier provisorisch hintereinander geschalteten CU Wendel mit dahinter stehenden Papst Lüftern so gut wie keine nennenswerte Abkühlung des 40 ° warmen Wassers, ich war geschockt. Bisher hatte ich mich an der Industrie orientiert, die für PC´s so etwas anbietet. Diese Systeme beinhalten aber nur ca. 0,6 -1,6 m Rohr; ich verschwendete bis dahin keinen Gedanken daran, dass das nicht funktionieren könnte.

Also schaute ich im Internet nach, um zu sehen, ob ich Tests von Wasserkühlungen finde, und ich fand tatsächlich Temperaturdiagramme, die belegten, dass die getesteten Wasserkühlungen nach gewisser Zeit auch eine Temperatur von 60 ° und darüber im Prozessor zuließen und auch noch für gut befunden wurden. Allerdings wurden die Tests mit einem Dummy durchgeführt. Das kannst du vergessen, mit einem Dummy kannst Du höchstens zwischen verschiedenen Geräten vergleichen, aber niemals eine Kühlung auf Leistung testen.

Zum Vergleich wurde ein Diagramm von einem guten Luftkühler dargestellt, der nach gleicher Zeit bei 66 ° lag. Nur, wenn ich schon diesen Aufwand mit Wasser betreibe, dann will ich keine 60° im Prozessor.

Nun, was soll ich mit solch einer Wasserkühlung? Dieser Aufwand wegen 6 ° steht doch in keinem Verhältnis zum Nutzen, und ob mein Prozessor nach einer oder nach drei Stunden 60 ° oder 66 ° erreicht ist doch völlig egal, wenn dieser Aufwand mit Wasser und Schläuchen usw. dann möchte ich schon bei Volllast im Dauerbetrieb möglichst 40 ° nicht wesentlich übersteigen. Dass dieses nicht einfach wird, war mir natürlich vollkommen bewusst. So was kannst Du nur mit absoluter Perfektion erreichen, es müssen alle Komponenten optimal zusammenarbeiten, auch das Gehäuse spielt dabei wohl eine Rolle, aber ich dachte einem Perfektionisten wie mir müsste das mit entsprechendem Zeitaufwand schon gelingen.   

Ich wollte natürlich diese Konstruktion (wegen der bestellten Materialien) beibehalten und dachte daran, diese Wendel mit Leitblechen zu versehen. Völlig entnervt fing ich an zu rechnen, was in diesem CU Rohr bei 6 mm Innendurchmesser und einer Pumpenleistung von 1,5 Liter Wasser pro Minute das Wasser für eine Geschwindigkeit entwickelt. Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen - ca. 0,9 Meter in der Sekunde Geschwindigkeit - da müsste ich schon mit Pressluft darauf blasen, um etwas zu erreichen, somit war das Thema mit den Leitblechen und den CU-Wendeln auch schon beendet.

Jetzt war klar, was zu tun ist: Hier treffen nämlich zwei Gegenpole aufeinander, im Wärmetauscher muss das Wasser langsam fließen, damit es überhaupt die Möglichkeit hat durch den Luftstrom abzukühlen, im Kühlkörper hingegen muss es möglichst schnell durchfließen, um den Kühlkörper kalt zu halten. Damit das Wasser im Wärmetauscher langsamer fließt, musste die Fläche der Rohre im Wäremetauscher vergrößert werden.

Es musste also eine andere Konstruktion des Wärmetauschers gefunden werden. Da die Fläche eines Kupferrohres von 6x1 mm 19,62 mm² beträgt, wollte ich die Fläche auf das 20 bis 40-fache bringen, also viele Rohre, damit würde ich 0,03 Meter bzw. 3 cm per Sekunde bei 1,5 Litern/min. erreichen.  

Nur mit langsamer Geschwindigkeit könnte ich die Temperaturerhöhung, die beim einmaligen durchfließen des Kühlkörpers entsteht, im Wärmetauscher vernichten, da ansonsten das Wasser immer wärmer würde.

Da zu diesem Zeitpunkt die Konstruktion der 4 Lüfter schon fertig war, wollte ich dieses Teil auch beibehalten. Weil die Abmessungen mit den 4 Lüftern 200x200 mm betrugen, konstruierte ich einen Wärmetauscher wie einen Röhrenradiator mit den Abmessungen 184x184x20 mm. Darin sollten in zwei Ebenen 39 Rohre mit den Abmessungen 6x0,5 mm und 150 mm Länge Platz finden. Ich ging im Kopf alles durch, wie die einzelnen Arbeitsabläufe mit meiner Ausrüstung zu realisieren sind. Außerdem wollte ich mir die Option offen halten, das ganze mit Wärmeleitblechen auszurüsten  (sollte diese Konstruktion auch nicht gut genug sein). 

Auf Grund dieser Tatsache bestellte ich das Material für diesen Wärmetauscher gleich 2 mal. In den Zeiten wo kein Material da war, wurde natürlich an anderen Teilen wie Gewindeteile, Überwurfmuttern, Kunststoffteile und dergleichen gearbeitet so dass keinerlei Leerlauf entstand. Ich rechnete mir aus, dass alles in ca. 3-4 Monaten, also Juli - August fertig sein sollte.

Also wieder neues Material bestellen, die andere Lieferung war bereits da, aber die war ja nicht mehr zu gebrauchen. Vierkantmessing ist kein Problem (ist ab Lager beim Händler) aber CU-Rohr 6x0,5 mm ist nicht so einfach zu bekommen. Zum Glück bestellte mir der Händler 3 Stab a 5 Meter - natürlich zum Wahnsinnspreis von 3,77 € per Meter (zum Vergleich: 8x1 mm, was ja viel mehr Gewicht hat, kostet 1,10 €).

Sofort fing ich an, die Ober- und Unterteile (Vierkanntmessing 20x20 mm) zu bearbeiten und es klappte alles perfekt mit dem drehen, bohren und fräsen. Ich stellte eine Lehre zum Löten her, jetzt war auch das Rohr gekommen und ich ging daran, die Rohre abzustechen und in Ober- und Unterteil einzulöten. Alles klappte bestens, nun konnte ich die Leistung testen. Mit diesen 39 Rohren mit 5 mm Innendurchmesser im Wärmetauscher war die Fließgeschwindigkeit um den Faktor 38 verringert.

Voller Erwartung schaltete ich Pumpe und Wärmetauscher provisorisch zusammen und jetzt wurde meine Mühe gleich zweimal belohnt. Auf Grund dessen, dass ich jetzt nur noch max. 1 Meter Schlauch mit 6 mm Innendurchmesser brauchte, ging auch die Pumpenleistung auf 2,5 Liter pro Minute.

Also nahm ich 2,5 Liter 40 ° warmes Wasser zum testen, steckte den Fühler in den Behälter und schaltete die Pumpe ein. Dieser Wärmetauscher kühlte die 2,5 Liter Wasser pro Minute um 1 ° bei ca. 20 ° Raumtemperatur ab. Je näher die Wassertemperatur der Raumtemperatur kam, umso langsamer ging es natürlich.

Das war schon eine sehr gute Leistung bei langsam laufenden Lüftern, aber ich hatte Zweifel, ob das reichen würde. Lärm durch höhere Drehzahl wollte ich nicht akzeptieren, deswegen wollte ich doch noch diese Option mit den Wärmeleitblechen ausprobieren. Während der gesamten Zeit war ich auf Erfahrungen und Vermutungen angewiesen, ich konnte niemanden etwas fragen. Alle Tests dienten nur dazu, überhaupt zu sehen, ob und was für eine Leistung vorhanden ist, so konnte ich vergleichen.

Doch dieses herzustellen, schien mir fast unmöglich, denn diese Bleche brauchten ja 39 Bohrungen in 2 Ebenen und die Bohrungen mussten tiefgezogen werden, damit eine Fläche entsteht, womit die Wärme aufs Blech übertragen wird, und es musste absolute Präzision (2-3 Hundertstel mm) bei den Bohrungsabständen vorhanden sein. Das Material, welches ich für die Bleche verwenden wollte, war Federbronze Blech 0,2 mm stark, nur wie schneiden und wie die Bohrungen so genau rein bekommen ?

Eine präzise Bohrlehre musste also gefertigt werden; also Bohrbuchsen kaufen. Ein Anruf bei meinem Werkzeughändler verlief leider ergebnislos, denn die Dame am Telefon meinte, "nein, wir haben Bohrbuchsen nicht mehr im Programm". Auf die nächste Frage, ob Sie mir welche bestellen würde, entgegnete sie: "Nein, bestellen tun wir sie auch nicht, doch sie nannte mir die Telefonnummer eines Herstellers, wo ich selbst versuchen sollte, diese Bohrbuchsen zu bestellen. Schon wieder kein Material, das ist doch wirklich eine Katastrophe dachte ich, womöglich sagt mir jetzt der Hersteller er verkaufe nur an Firmen oder so.

Nein, es ist wirklich eine Katastrophe, ich glaub es einfach nicht, dabei dachte ich immer, wir leben im Jahr 2002 nicht im Jahr 1800, aber ich ließ es auf einen Versuch ankommen. Die Telefonnummer war natürlich vom Jahr 1800 - die war nämlich falsch, daraufhin rief ich die Auskunft an, wo ich eine neue Nummer erhielt, doch mit dieser landete ich bei einem Steuerbüro und die Dame meinte, ich solle es noch einmal probieren vielleicht hätte ich mich verwählt, doch der neue Versuch brachte mich wieder zu der selben Dame, die dieses Mal sagte, diese Firma kenne sie und suchte mir die Nummer aus dem Telefonbuch und jetzt klappte es.

Die Dame dort am Telefon wusste sofort, was ich wollte und die Bezahlung wäre auch kein Problem sie würde mir das auf Rechnung liefern. Mir fiel ein Stein vom Herzen, endlich hatte ich meine Bohrbuchsen.

Jetzt war da noch das Problem mit dem Schneiden des Bleches, so etwas geht nur mit einer Schlagschere, aber die Firmen vor Ort, die solch eine Schere haben sind rar und die Scheren sind stumpf so dass diese Möglichkeit nicht in Frage kam, denn ich brauchte ja eine gewisse Präzision. Bei unserem Sohn im Büro stand eine sehr große Papierschere, mit der wollte ich es probieren und es funktionierte gut mit der dort vorhandenen Maschine, doch dort wollte ich es nicht machen, weil die Schere seinem Kollegen privat gehörte.

Also wieder los, dieses Mal eine Schere kaufen, ich nahm die teuerste (Dahle Schere) für 150 €, weil nur diese abnehmbare gehärtete Messer hatte - ich befürchtete, dass ich dieses Gerät umbauen müsse. Und so kam es auch, ein sofortiger Versuch zeigte, dass sie im Originalzustand  nicht präzise genug war und sie war sofort stumpf, es war - wenn ich es von der Mechanik sehe - einfach Schrott.

Noch mehr Arbeit! Doch es nützte nichts, ich musste  die Schere in 20 Stunden (Drehen und Fräsen)  zu einer Präzisionsmaschine umbauen, danach konnte ich das Blech präzise schneiden.

Jetzt mussten 40 Bleche geschnitten werden, denn 37 wurden gebraucht, anschließend wurde die Bohrlehre hergestellt, es klappte alles zu meiner Zufriedenheit. Des weiteren wurde ein Werkzeug zum tief ziehen der Bohrungen hergestellt, auch das gelang und funktionierte bestens.

Als nächstes musste noch eine kleine Abkantmaschine hergestellt werden, denn ich wollte die Bleche auf der äußeren Seite auf 10 mm breite 45 ° nach oben abkanten, um Luftströmung auf der Fläche zu haben.

Nun ging es ans Bohren der 39 Bohrungen aller 40 Bleche. Diese mussten in die Bohrlehre eingelegt werden und das Oberteil verschraubt werden und alle Bohrungen auf einmal ohne die Lehre aufzumachen. Danach wurden alle Bohrungen entgratet und tief gezogen. Nun kam der große Moment, wo es sich herausstellen sollte, ob ich diese Bleche mit einer Lehre über diese 39 Rohre schieben konnte. Mit der Lötlehre wurde die eine Seite der Rohre in das Oberteil eingelötet, die Lehre aufgemacht und es klappte! Ich konnte die Bleche mit einer zuvor hergestellten Lehre über die 39 Rohre schieben, das war das absolut Höchste, nie hätte ich geglaubt dass mir das gelingen würde, die Bleche mit solch einer Präzision herzustellen.  

Als dann nach 2 Tagen á 10 Stunden Arbeit (ich hatte gerade Urlaub) alle Bleche eingezogen waren und die zweite Seite der Rohre eingelötet war, konnte ich wieder testen und es wurde der volle Erfolg. Dieses Gerät schaffte die 2,5 Liter 40 ° warmes Wasser pro Minute um 2,5 ° abzukühlen. Da die Pumpe pro Minute 2,5 Liter leistet denke ich dass diese Leistung genügt.

Der Kühlkörper selbst bereitete keinerlei Schwierigkeiten da ich schon genügend Erfahrung mit Luftkühlkörpern hatte. Der Kern besteht aus Kupfer und der Mantel aus Makrolon (Plexiglas), welches nach dem Bearbeiten poliert wurde - dadurch sieht es bestechend und sehr professionell aus. Die Dichtstellen wurden mit O-Ringen ausgestattet. Ich denke die meisten Leser werden, wenn sie die Fotos sehen nicht glauben, dass ich das alles in einem 9 m² Kellerraum hergestellt habe, aber es stimmt wirklich alles, was Du auf den Fotos siehst ist von mir selbst hergestellt worden, sogar das Profil der Überwurfmuttern ist selbst hergestellt.

Auch die Aufnahme des Kühlers auf dem Board ist natürlich selbst hergestellt, das bereitete auch keinerlei Schwierigkeiten. Das ist wie alles was ich machte, 100 % sicher denn es sollte ja wartungs- und störungsfrei sein. Um ein Durchbiegen der Platine im Bereich des Prozessors vorzubeugen, habe ich auf der Rückseite der Platine eine Abstützung mit einer 3 mm Alu-Platte und Abstandshaltern aus Kunststoff angebracht. Diese Patte ist mit der Kühlkörperhalter verschraubt. Mit dem Originalkühlkörper von Intel wird die Platine im Bereich des Prozessors brutal nach unten durchgebogen.   

Für die Stromversorgung der Lüfter brauchte ich 12 Volt Gleichspannung. Dazu kaufte ich ein Schaltnetzteil des Herstellers Entrelec und baute eine kleine Platine mit 4-Zehngang-Potentiometer (zum Regeln der Drehzahl) und 4 Steckdosen darauf direkt an der Seite an.

Auf einer Grundplatte aus PVC mit den Abmessungen 280x320 mm wurden der Wassertank und das Netzteil montiert, die Pumpe hatte ich etwas abgeändert, um sie am Tank anflanschen zu können. Alle diese Teile sind natürlich auch selbst hergestellt (weil so etwas kann man ja nicht kaufen). Jetzt mussten noch die Verbindungsleitungen gelötet und die Lochblechabdeckung hergestellt werden, damit war nun das Gerät fertig.

Nun konnte alles zuerst ohne Prozessor (mit einem PVC-Plättchen als Prozessor) aufgebaut werden, der Wassertank hat 5 Liter Inhalt, der Kühlkörper hat 110 ml Wasserinhalt, der Wärmetauscher hat 117 ml Wasserinhalt (nur in den Rohren).

Es funktionierte vom Wasserbereich her auch alles bestens, weil ich den Kühlkörpermantel innen konisch ausgedreht und den Rücklauf somit an die höchste Stelle bringen konnte, funktionierte auch die Entlüftung problemlos von selbst. Die gesamte Schlauchlänge (Vor- und Rücklauf) beträgt nur 35 cm, die Quetschverbindungen an den Schläuchen sind absolut sicher im Bezug auf Dichtheit und Festigkeit. Die Schläuche die ich dazu verwende, sind aus Silikon mit den Abmessungen 6x1,5 mm.

Anschließend wurde das Board ins Gehäuse montiert (Gehäuse ist ein Cooler Master ATC-201C-SX1), um zu testen, wie das ganze passt. Es passte alles bestens, aber als ich den daneben stehenden Bildschirm einschaltete, kam der nächste große Schock, diese Eheim-Pumpe erzeugte so ein riesiges Magnetfeld, dass mein Bildschirm brutal flimmerte, erst bei einem Abstand von mehr als einem Meter ging das Flimmern weg.

Also elektromagnetischer Smog in höchster Vollendung, nicht im geringsten hätte ich daran gedacht, dass so etwas am Schluss noch kommt, zumal diese Pumpe das CE Zeichen hat (das ja so etwas verhindern soll). Alle Sets, die ich bis jetzt sah, werden mit Eheim-Pumpen ausgeliefert. Allerdings, wieso merken das die Tester nicht. Jetzt muss ich meine Meinung über Eheim-Pumpen korrigieren. Eheim-Pumpen sind für diesen Zweck unbrauchbar, außer du stellst die Pumpe über einen Meter vom Monitor weg. Du solltest dabei auch an deine Daten auf der Festplatte denken, unter Umständen sind diese nämlich womöglich weg.

Als nächstes suchte ich im Internet nach Möglichkeiten dieses Magnetfeld abzuschirmen, ich fand auch entsprechende Abhandlungen, doch daraus ging hervor, dass es so gut wie unmöglich ist, (außerdem für mich unbezahlbar) solch ein starkes Magnetfeld wegzubringen, deswegen habe ich auch darauf verzichtet, mit der Firma Eheim in Verbindung zu treten.

Wieso wird ein so starkes Magnetfeld bei 10 Watt Aufnahmeleistung erzeugt? Also nahm ich  eine Stommessung vor, nun kommt der nächste dicke Hammer, 116 mA konnte ich messen und das ergibt laut Ohmschen Gesetz P = U x I also 230 V x 0,116 A = 26,68 Watt (richtig wäre Volt Ampere).

Eine weitere Messung im Leerlauf ergab, dass die Pumpe fast 10 Watt im Leerlauf aufnimmt. Dieses zeigt, dass diese 10 Watt frei blasend sind. Sobald du sie belastest, nimmt der Strom halt zu. Fazit: Diese Pumpe nimmt unter diesen Bedingungen eben diese 26,68 Watt auf, an der magnetischen Strahlung ändert sich aber auch im Leerlauf nichts. Außerdem hatte diese Pumpe starke Vibrationen, so dass im Hintergrund ein dumpfes Brummgeräusch zu hören war. Alle Motoren geben natürlich ein Magnetfeld ab; nur je nach Bauart eben größer oder kleiner.

Nein, dachte ich, noch einmal eine andere Pumpe suchen, noch mal das ganze auf eine andere Pumpe anpassen, allein schon der Gedanke daran, wie und wo ich eine Pumpe finde, die da in etwa passt war schon grauenhaft, doch es nützte nichts, so konnte ich das Ding nicht betreiben. Nach einigen Tagen überlegen fiel mir ein, dass ich zu der Zeit, als ich im Service tätig war, es ab und zu mit ganz kleinen Zirkulationspumpen zu tun hatte, leider wusste ich den Hersteller nicht mehr, also suchte ich im Internet. Als ich den Namen LAING las, wusste ich sofort, das ist die Firma. Diese Pumpen haben keine Wellen, sondern ein so genanntes Sphäro-Motorprinzip.

Nur jetzt kam die Frage: Stört sie auch den Monitor? Also dachte ich, eine kaufen und ausprobieren. Allerdings ergab ein Anruf bei meinem Bekannten (der Vertreter eines Sanitärgroßhändlers seit über 20 Jahren ist), dass er diesen Namen noch nie gehört habe. Ob er sie besorgen könne, wisse er auch nicht. Also ging ich wieder ins Internet zu Laing und fragte dort per Mail an, ob diese Pumpe ein störendes Magnetfeld erzeugt, doch ich bekam keine Antwort.

Es war die absolute Katastrophe, entweder bekam ich keine Antwort oder "das hab ich noch nie gehört". So ging es mir dauernd. Eine lange Phase mit telefonieren usw. folgte, bis ich dann wusste auch diese Pumpe stört den Bildschirm. Nun blieb noch die Möglichkeit, eine kleine Tauchpumpe mit 12 Volt zu probieren. Ich fand einen Hersteller im Internet, eine Anfrage per Mail über Lebensdauer und Einschaltdauer ergab, dass die Lebensdauer 400 Stunden bei einer  Einschaltdauer von 100% beträgt. Also wegen der 400 Stunden auch nicht zu gebrauchen. (400 Stunden das wären bei mir ca. 3-4 Monate Lebensdauer).

Jetzt blieb nur noch die Möglichkeit, eine Wilo oder Grundfos-Heizungs- oder Zirkulationspumpe zu kaufen und diese entsprechend umzubauen. Wieder ging ich ins Internet und lud Pumpendaten von Wilo und Grundfos herunter. Die Pumpe sollte ja kleine Abmessungen haben und sie sollte wenig Strom aufnehmen. Mit solchen Pumpen hatte ich schon Erfahrung, denn vor 20 Jahren betrieb ich große Aquarien, bei denen ich Pumpenköpfe von Grundfos mit selbst hergestellten Pumpengehäusen aus Kunststoff verwendete.

Diese Pumpen haben Keramikwellen und Innenteile aus Edelstahl, so dass damit keine Probleme im Bezug auf Korrosion entstehen. Aus dieser Zeit hatte ich noch eine solche Pumpe. Ich stellte sie neben den Computer, um die magnetische Strahlung zu Testen, sie brachte keinerlei Störungen auf dem Monitor, diese könnte man also nehmen, nur war sie zu groß und zu stark.

Damit begannen wieder neue Experimente. Nach Sichtung der Daten wie Leistung, Abmessungen usw. entschied ich mich für die kleinste Wilo Zirkulationspumpe. Am nächsten Tag der Test neben dem Bildschirm: Auch diese Pumpe war wegen der magnetischen Strahlung nicht zu gebrauchen. Nach einem Anruf beim Vertreter des Sanitärhändlers teilte mir dieser mit, dass er zurücknehme und mir die nächst größere schickt. Diese wäre brauchbar gewesen, jedoch war sie mir von den Lagergeräuschen nicht ruhig genug, außerdem störte mich an den technischen Daten der minimale Zulauf Druck von 0,5 bar, den ich ja nicht habe.

Also wieder eine neue Pumpe suchen, dieses Mal bei Grundfos Heizungspumpen. Nach mehreren Stunden Sichtung der Daten und Leistungskurven entschied ich mich für den Typ UPS 25-30. Da dieses eine Heizungspumpe ist, müsste ich auf jeden Fall ein neues Gehäuse aus Messing herstellen. Das störte mich jedoch nicht, Hauptsache ich würde eine finde, die ich nehmen könnte. An nächsten Tag holte ich sie beim Händler, um sofort zu testen. Jetzt kam der totale Erfolg; diese Pumpe war leise wie keine zuvor, hatte keine Vibrationen, und absolut kein Lagergeräusch, selbst wenn ich sie trocken laufen lies. Ich war mir sicher, das ist die Pumpe für meine Wasserkühlung. 

Es ist mittlerweile Montag, der 3. Juni, als ich beim Händler Messing kaufte, um den Pumpenkörper herzustellen. Ich nahm gleich Material für 3 Stück, falls etwas daneben gehen sollte (Messing mit den Abmessungen 100x100x30 mm), und ging nach Feierabend sofort ans fräsen und drehen, es verlief alles nach Plan und am Mittwoch, den 5. Juni hatte ich den ersten Pumpenkörper fertig.

Sofort ging es ans Testen im Waschbecken und es funktionierte bestens. Die gesamten Vorbereitungen für das Anflanschen am Wassertank hatte ich schon vorher gemacht, so dass ich nur noch neue CU-Rohrleitungen machen musste, um am Gerät testen zu können. Zwischenzeitlich war Samstag, der 8. Juni und das Gerät funktionierte ohne Störungen des Bildschirmes. Es lief absolut ruhig, nur das leise Rauschen der Lüfter war zu hören.

Diese Pumpe bringt jetzt 3,5 Liter Wasser pro Minute, das ergibt bei meinem Wärmetauscher eine Geschwindigkeit von 7,5 cm per Sekunde, sollte dieser Wert zu groß sein, kann ich ihn problemlos mit einem Ventil im Rücklauf reduzieren. Mit diesen Daten ist die Fließgeschwindigkeit im Kühler 2,05 Meter/sek. und im Wärmetauscher 7,5 cm/sek. Die Stromaufnahme ist 90 mA das ergibt 20 Watt also noch weniger als die Eheim-Pumpe und weder Geräusche noch Bildstörungen. Nun hatte ich, was ich wollte, nämlich hohe Leistung, niedrigen Geräuschpegel, keine Bildstörungen und wenig Stromaufnahme. Das war der Lohn für so viel Mühe. 

Jetzt war alles klar für den großen Test mit dem Prozessorübertakten. Wieder ist Samstag - der 15. Juni, es war der Tag an dem ich das neue Gigabyte-Board endgültig einbauen und testen wollte. Da ich ein aktiviertes Win XP auf dem Rechner hatte, machte ich mit dem Programm Ghost an der alten Hardware eine 1:1 Kopie auf eine neue Festplatte. Danach wollte ich mit dieser Platte an der alten Hardware hochfahren und schon kam der nächste Schock! Der Rechner fuhr bis zum Anmeldebildschirm hoch, dann war eine Fehlermeldung, die da lautete: „In einer Aktivirungsdatei ist ein Fehler aufgetreten“. So - das war es dann. Mit der Widerherstellungskonsole war auch nichts zu machen, das wusste ich von Tests, die ich bei Erscheinen von XP machte; es geht vermutlich nur auf die gleiche Festplattengröße oder meine Platten haben einen Fehler, mit der Wiederherstellungskonsole kommt nach der Formatierung die Fehlermeldung "die Festplatte ist defekt" (eventuell ein Fehler in XP).

Also musste eine Neuinstallation gemacht werden. Altes Board ausbauen, neues Gigabyte-Board einbauen und installieren von XP, den Raid-Controller wollte ich erst später in Betrieb nehmen, deshalb installierte ich erst mal auf dem IDE-Controller. Die Installation verlief ohne Probleme.

Dann nach dem ersten Start stellte ich schon die ersten Probleme fest, überall fand ich kleine Fehler an der Hardware, auch im Bios, das Board wollte keinen Warmstart machen, in den Boxen war dauernd ein krächzendes Geräusch, so dass ich jetzt schon davon ausging, dass das nicht das richtige Board für so eine Übertaktung ist, wie ich sie wollte.

Neuere Bios Versionen gab es zu diesem Zeitpunkt nicht, also verbrachte ich die nächsten Tage und Wochen mit testen und probieren. Jedoch waren keine guten Ergebnisse zu erzielen, schon bei 2600 MHz wurde es instabil, außerdem war die Temperatur im Prozessor für mich rätselhaft (48°) hoch. Ich verstand die Welt nicht mehr, trotz Wasserkühlung und wenig Übertaktung so eine hohe Temperatur.

Für das Auslesen der Temperaturen und Spannungen benutzte ich das Programm Motherboard Monitor in der Version 5.9.9.1; dabei fiel mir auf, dass vom Bord nicht alle Spannungen richtig ausgelesen werden konnten. Die nächsten Tage wurde immer wieder neues ausprobiert, es gab leider immer noch keine neueren Bios Versionen. Irgendwann kam ich dann mit der Frequenz auf 1900 Mhz, aber mehr schlecht als recht außerdem immer alles instabil.

Jetzt baute ich den Prozessor aus, um zu sehen, wie die Oberfläche aussieht. Natürlich war es wie bei allen Prozessoren, die ich bisher mit dem Haarlineal überprüfte - konkav - also in der Mitte höher. Ich schaute auch den Original-Kühlkörper von Intel mit dem Haarlineal an, auch er war konkav, ja prima! Das passt ja hervorragend zusammen - zwei konkave Flächen das gibt eine Auflage von ca. 4 Quadratmillimetern. Meine Fläche am Kühlkörper war zwar Plan, das passt also etwas besser, ist aber natürlich alles andere als gut. Aus früheren Tests wusste ich, dass man die Wärme sowieso sehr schlecht aus dem Prozessor heraus bekommt, weil die Vergussmasse natürlich ein Kunststoff ist und Kunststoff ist bekanntlich ein sehr schlechter Wärmeleiter.

Der Prozessor musste also abgeschliffen werden, nur ist das nicht so einfach, dazu muss man wissen, wie man so etwas macht, außerdem brauchst Du Fingerspitzengefühl. (Du schleifst nämlich versehentlich sofort immer an den Kanten runter, so dass die Fläche immer noch konkaver wird). Um so etwas richtig zu machen, nimmt man 800 er Wasserschleifpapier, montiert es mit doppelseitigem Klebeband auf eine Maschinell plangeschliffene Fläche, dabei darauf achten, dass das Schleifpapier möglichst ohne Luftblasen montiert wird und mit wenig Druck mit einem Finger in der Mitte des Prozessors den Prozessor hin und her schieben, in kurzen Abständen mit einem Haarlineal gegen das Licht die Fläche überprüfen solange bis man eine ebene Fläche bis an die Außenkanten hat, es kann Stunden dauern. Das Schleifpapier samt Klebeband muss, sobald das Papier stumpf ist gewechselt werden (bereits nach einer Minute), denn wenn es stumpf ist, schleift man immer an den Außenkanten herunter, so dass die Fläche wieder konkav wird.

Natürlich erlischt dabei die Garantie, nur einen Tod musst du halt sterben. Entweder Du machst es und bekommst eine ebene Fläche und gute Werte oder Du lässt es halt eben bleiben. Wenn Du eine höhere Übertaktung anstrebst, ist ohne plane Oberfläche nichts zu machen. Da nützt auch die teuerste Wärmeleitpaste nichts, weil die momentan beste „Arctic Silver „ einen K Wert von ca. 9 und Kupfer einen von ca. 220 hat. Du hast keine Chance, eine unebene Fläche damit auszugleichen. Im Gegenteil, Du machst es noch schlechter als es schon ist.

Mit einer absolut planen Fläche erreichst du ohne Leitpaste bessere Ergebnisse als wenn Du zu der planen Fläche noch Leitpaste nimmst. Also den Prozessor plan geschliffen und wieder rein ins Board, die Ergebnisse waren jetzt zwar besser, jedoch mir nicht gut genug. Statt 48° war ich jetzt bei 43 ° auch noch ohne Belastung des Prozessors und ich wollte doch um die 40 ° bei 100% Last erreichen. Dass meine Wasserkühlung gut funktioniert, wusste ich. Trotzdem, zu der hohen Temperatur kamen noch die vielen kleinen und größeren Fehler im BIOS, so dass ich mich entschloss, noch mal ein neues Board zu kaufen, mit diesem war das was ich wollte, einfach nicht zu machen.

So gingen die Tage und Wochen ins Land, eigentlich ohne größere Fortschritte zu machen. Es war jetzt schon Anfang Juli geworden und ich hatte immer noch kein richtig stabiles System. Ich suchte schon die Wochen vorher nach einem neuen Board fand jedoch nicht das, was meine Kriterien erfüllte. Es sollte eines von Asus oder Tyan werden. Da es inzwischen auch Boards mit 845 E Chipset gab, kaufte ich am 05.07. ein Asus P4 B 533 E, auch wieder mit Raid Controller.

Nun musste wieder alles umgebaut werden, vor allen Dingen musste ich meine Kühlkörper-Befestigung abändern, weil Asus den Sockel vom Prozessor senkrecht auf dem Board montiert hatte, bei Gigabyte war er waagrecht. Jetzt wollte ich diese Festplatte die am Gigabyte Board war, halt am Asus betreiben, doch schon wieder kam der nächste Schock, Win-XP brach den Bootvorgang mit einer Fehlermeldung ab. OK, noch mal neu installieren, nach dem ersten Start wusste ich sofort, dass auch dieses Board einige Hardware-Probleme (Bios-Fehler) hat. Das war dann die nächste große Enttäuschung.  

Wieder fasste ich neuen Mut und experimentierte weiter, da war doch noch einiges nicht richtig konfiguriert, z.B. die IEEE1394 Schnittstellen, die USB 2.0 Schnittstellen, der Raid Controller. Von CD die Treiber laden dachte ich, wäre ja kein Problem, doch leider falsch gedacht! Als ich den USB-2 Treiber installieren wollte, kam der Hinweis „holen sie sich den Treiber auf der Microsoft Homepage". Schön dachte ich, suche mal einen Treiber bei Microsoft, Du wirst keinen finden, wenn Du nicht ganz genau weist, wo er ist.

Also ging ich ins Internet zu Microsoft, suchte 2 Stunden, fand aber nichts, prima dachte ich, die liefern ein Board mit neuen USB Schnittstellen und liefern keinen Treiber dazu. Enttäuscht ging ich auf Asus´s-Homepage, dort fand ich diesen Treiber, der aber erst seit 2 Tagen dort war. Doch schon wieder  neuer Frust; in einer Readme stand zu lesen: "Wenn sie Win-Xp Service-Pack eins installiert haben, installieren sie diesen Treiber nicht, weil SP1 diesen Treiber mitbringt". Zu diesem Zeitpunkt war mir nichts von einem Service Pack 1 bekannt, ich hatte jedoch alle Updates für XP installiert. OK, dachte ich, probieren kann ich es ja mal, jedoch wurden in keinem angebotenen Verzeichnis Hardware-Infos gefunden. Nun gut, nach weiteren 2 Stunden experimentieren sagte ich mir, jetzt installiere ich doch diesen ursprünglichen Treiber von der ASUS-Homepage. Mehr wie Win-XP kaputtmachen kann er nicht und es klappte ohne Probleme. Nach der Treiberinstallion wusste ich, welche Dateien dafür gebraucht wurden, also suchte ich speziell nach diesen Dateien, ich wollte jetzt doch wissen, wo sich diese Treiber, die SP1 angeblich mitbringt, befinden - jedoch ohne Erfolg - nirgends (außer den herunter geladenen) befanden sich diese Dateien.

Es ist schon Mitte Juli, kleinere und größere Hardware-Probleme fand ich genug, konnte aber nichts machen, ich musste auf eine neue Bios Version warten. Es gab zwar eine Beta-Version, doch diese wollte ich nicht nehmen. Bei verschiedenen Tests mit Übertakten  stellte ich jedoch fest, dass dieses Board viel besser war als das Gigabyte, die Temperaturen waren um einige Grade niedriger, außerdem waren die Einstellungen dazu im Bios viel besser und sinnvoller gemacht. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedenfalls, dass ich mit diesem Board diese hohe Übertaktung wie ich sie wollte, realisieren kann.

Am 27.Juli war dann eine Bios Version 1007 im Internet. In dieser Version waren 20 Fehler behoben (ist eine Schande finde ich, denn das war schon die vierte Version)! Außer ein paar kleinen Fehlern, die bis jetzt keine Rolle spielen, läuft der Rechner absolut perfekt. Jetzt wollte ich natürlich vor der Neuinstallation den Raid-Controller in Betrieb nehmen, schon kam der nächste dicke Hammer: Win XP kam mit einer Fehlermeldung „der Treiber Fastrak.sys hat einen Fehler,  Installation wird abgebrochen“.

Alles bestens dachte ich, schon wieder ein Hardware Fehler denn aus der vorhergehenden Installation am IDE-Controller wusste ich dass der Treiber wahrscheinlich keinen Fehler hat, der funktionierte dort einwandfrei (eine Mail zu Asus ist noch nicht beantwortet).

Es war Samstag der 27. Juli und ich musste am Montag ein funktionierendes System haben, was blieb mir also anderes übrig, als noch einmal eine Festplatte zu kaufen um auf einem Umweg doch noch das Raid-System in Betrieb nehmen zu können.

Der Umweg ging folgendermaßen: Neue Festplatte am IDE-Controller anschließen, Win XP auf diese Platte installieren, nach dem ersten Start Raid-Controller mit eben diesem angeblich fehlerhaften Treiber konfigurieren. Dann auf DOS – Ebene mit dem Programm Ghost die gesamten Daten dieser Platte in eine Datei eines Ordners zu kopieren um dann im nächsten Schritt diese Datei auf das Raid-System zu entpacken. So jetzt lief WIN-XP auf dem Raid-System absolut perfekt.

Was tut man nicht alles, um so einen Computer zum Leben zu erwecken, zu meinem Erstaunen erfuhr ich jetzt auch noch, dass gerade diese Festplatten Barracuda 4 nicht optimal für ein Raid-System geeignet seien, jedoch von Seagate gegen Optimierte umgetauscht werden, ja prima, dann später noch mal das ganze von vorne. Ich vermute, dass diese Platten weitere Fehler haben, damit könnte auch mein Installationsproblem zusammenhängen.

Nun war es langsam genug der Probleme und ich ging daran, Übertaktungstests mit der Wasserkühlung vorzubereiten. Die 100 % Last wollte ich mit dem Spiel SIM-CITY 3000 erreichen, denn ich wusste von früheren Versuchen dass dieses Spiel dazu geeignet ist, doch im Laufe der Experimente fand ich durch einen Zufall heraus, dass ein Programm, welches ich schon seit 12 Jahren (immer in der jeweils neuesten Version) benutze, noch besser dazu geeignet ist. Es ist ein CAD-Programm für Elektroplanung und heißt WSCAD. Mit diesem kann ich beim Ausführen eines Befehls (egal welchen) dem Prozessor 100 % Last aufbürden. Es stellte sich heraus, dass Win-XP für solche Tests eine hervorragende Plattform ist, weil der Rechner nicht abstürzt, sondern bei einem Fehler einfach die Exe geschlossen wird. Win XP ist überhaupt die beste Plattform, seit es Windows gibt.

Zum Dokumentieren dieser Tests hatte ich das Programm Motherboard Monitor von Alex van Kaam vorbereitet. Hast Du ein gescheites Board, bei dem die Werte ausgelesen werden können, ist dieses Programm ein spitzenmäßiges Teil, es können damit alle Temperaturen, Lüfterdrehzahlen, Spannungen und Prozessorlast ausgelesen und in einer Log-Datei dokumentiert werden, außerdem können alle Werte in der Task-Leiste angezeigt werden.

Jetzt kam die Stunde der Wahrheit, wo sich herausstellen sollte, wie gut meine Wasserkühlung ist. Ich hatte schon durch Versuche ermittelt, dass ich so bis 3000 MHz und auch noch darüber komme, bis zu diesem Zeitpunkt allerdings ohne 100 % Last. Als erstes baute ich den Intel Luftkühler auf den Prozessor, denn ich wollte wissen, wie weit ich übertakten kann und wie die Temperatur sich dabei verhält, dazu hatte ich ihn vorher plan gefräst, geschliffen und poliert. Ich stellte den Takt auf 2910 MHz und wollte als erstes wissen, wie weit das der Standardluftkühler von Intel mitmacht, auf welche  Temperatur er bei dieser Frequenz kommt.

Es besteht jedoch nicht die geringste Chance, bei dieser hohen Übertaktung den Prozessor mit 100 % Last bei Luftkühlung zu betreiben, nach ca. einer Minute war er von 32° auf 46°, dann schloss Win-XP auch schon die Exe. Danach gelang es mir nicht mehr, länger als 10 Sekunden die Last auf 100 % zu bringen, ohne dass Win-XP die Exe-Datei schloss. Also Luftkühler wieder runter und Wasserkühler drauf; nun begann der Langzeit Test (diese Testergebnisse können auch hier im Logfile angesehen werden). 

Das Ergebnis ist, wie ich meine, schon eine Sensation: Um 510 MHz übertaktet und das bei 100% Last über Stunden absolut 100% stabil, die Endtemperatur von 42 ° bei ca. 24,5 ° Lufttemperatur und 29,5 ° Wassertemperatur war schon nach 20 Minuten erreicht und blieb auf diesem Niveau, bis ich den Test abbrach. Mit diesen Einstellungen ist der Rechner eine echte Rakete. Der Test dauerte 3 Stunden und 10 Minuten bei 100 % Vollast.

Diese Ergebnisse sind nur mit einer sehr professionellen Wasserkühlung und mit absolut planen Flächen am Kühlkörper sowie am Prozessor und ohne Wärmeleitpaste zu erreichen. Wie du an den Werten siehst, waren die verschiedenen Temperaturen schon nach kurzer Zeit am Maximum und stiegen dann nicht mehr an.

Das ist das Ergebnis einer Wasserkühlung eines Perfektionisten, und nicht dass du denkst, das wäre nur zum Testen so eingestellt, nein diese Einstellungen sind jetzt Dauerzustand bei mir. Ich werde die Kernspannung noch bis ans Ende (1,8 Volt) erhöhen und weitere Tests machen, denn ich komme jetzt schon mit wenig Belastung über 3000 MHz. Wie weit es noch geht, werde ich dann später noch bekannt geben. 

Die jetzt verwendete Grundfos-Pumpe mit selbst hergestellten Pumpengehäuse pumpt ca. 3,5 Liter Wasser pro Minute durch die Wasserkühlung, durch die erzeugte Abwärme des Motors steigt die Wassertemperatur der Wasserkühlung bei kurz geschlossenem Kreislauf (Vor- und Rücklauf mit einem Schlauch verbunden ohne Kühlkörper) auf ca. 2° über Raumtemperatur, dort bleibt die Temperatur dann stehen, egal wie viele Stunden ich sie so betreibe, das ist die Abwärme der Pumpe die ich zusätzlich vernichten muss.

Das Programm MBM 5 ist folgendermaßen eingestellt :

Bestimmt kommen einige auf die Idee, die Daten im Logfile könnten manipuliert sein, dazu möchte ich sagen, es wäre absolut hohl, nach soviel Arbeit und Geld das ich da hineinsteckte, mir in die eigene Tasche zu lügen. Außerdem kann wer will zu mir kommen und es sich selbst ansehen. Des weiteren gibt es zu diesem Log File noch zwei Hardcopys von den Extremwerten des MBM 5 Programms. Die eine ist eine Minute vor Abschalten der 100% Last, da MBM 5 auch für jeden Wert einen Durchschnitt bildet, kannst du sehen, dass der Durchschnitt bei der Prozessor-Last nach 3 Stunden bei 97,1 % liegt (dass er nicht bei 100 % ist kommt daher, dass vom WSCAD-Programm alle 15 Sekunden für Millisekunden die Prozessor-Last unterbrochen wird, was auch bei einem Spiel der Fall ist z.B. beim Nachladen von CD). Diese Belastung mit dauerndem Lastwechsel ist für die Hardware - besonders für Prozessor und für den Kernspannungsregler viel schwieriger als konstante Last - somit ist diese Belastung noch extremer einzustufen als konstante Last. Ich könnte es auch noch viele Stunden länger laufen lassen, an den Temperaturwerten würde sich dadurch nichts ändern. Die zweite Hardcopy ist 10 Minuten nach Abschalten der 100 % Last, darauf kannst Du unter anderem auch sehen, dass die Kernspannung unter Vollast ca. 0,1 Volt absinkt, weiter kannst Du sehen, dass bei 100 % Prozessor-Last das Netzteil sehr stark mit belastet wird, denn sofort steigt die Lüfterdrehzahl, die dort wieder unten ist.

Da wäre noch ein Nebeneffekt dieser Wasserkühlung. Auf Grund der kompakten und perfekten Bauart, der absoluten Sicherheit auf Dichtheit, und der problemlosen Demontage der Schläuche und Entleerung des Wassertanks wäre diese Wasserkühlung gerade ideal für Menschen, die an großen Server-Treffen teilnehmen.

Ich habe im Rechner noch eine Festplatte mit einer Win98-Installation. Weil ich da immer noch Daten von meinen Anwendungen habe, starte ich manchmal auf dieser Platte. Jetzt erst ist mir aufgefallen, wie schnell doch Win-XP im Gegensatz zu Win98 ist, der Unterschied ist schon gravierend.

Noch etwas zu Win-XP oder überhaupt zu Windows. Ich möchte in diesem Zusammenhang einmal sagen, dass ich seit Win 95 immer sichere stabile Rechner hatte. Wir sollten danke sagen, dass es Microsoft gibt, denn ab Einführung von Win 95 wurden die Hardware-Hersteller erstmals gezwungen, sich einigermaßen an Standards zu halten und ihre Hardware so herzustellen, dass Win 95 und alle nachfolgenden Betriebssysteme auf diesen Plattformen laufen. Bis 1995 hat jeder Hersteller gemacht was er wollte, erst ab diesem Zeitpunkt bekamen wir einigermaßen gute Hardware. Hätten wir Windows 95 und die Nachfolger nicht bekommen wäre heute noch das selbe Dilemma, jeder Hersteller würde seinen eigenen Mist machen und an den Standards herum biegen. Ich habe ab 1995 (vorher alle MS-DOS Versionen ab 3.3) alle Betriebssysteme gehabt, mit jedem wurde es besser, mit XP ist es perfekt geworden.

Den Menschen, die über Windows und Microsoft lamentieren möchte ich sagen: Leute, kauft gescheite Hardware und gute Software und tut was für eure Weiterbildung  im PC-Bereich, dann werdet ihr wie ich keine Probleme mehr haben. Mancher von euch wird sich jetzt fragen ob das nicht etwas überheblich ist, was ich da von mir gebe, hier folgt die Begründung.  

Jeder der das aufmerksam gelesen hat, kann sich selbst denken, dass eine Wasserkühlung mit solchen Ergebnissen wie sie hier beschrieben sind, nicht ohne fundiertes Hardwarewissen zu machen ist. 

Ich habe für Bekannte und Freunde in den letzten 12 Jahren hunderte Rechner gebaut (nur mit Top-Hardware und die gesamte Arbeit kostenlos)  und Tausende Stunden meiner Freizeit mit und an Rechnern verbracht, bin dadurch zum Hardware-Guru geworden, deshalb kann ich Dir sagen: Wenn du Probleme hast, schiebe sie nicht auf Windows, denn in 95% aller Fälle ist die Hardware daran schuld. Dieser hier vorangestellte Bericht zeigt dies auch eindeutig, alle Probleme lagen nicht am Betriebssystem, sondern an der Hardware. Dort wo Probleme an Windows sind, kommst Du nur selten hin.  

Noch eine Empfehlung an alle, die sich neue Pc´s kaufen wollen. Kauft keine Rechner von der Stange, sondern investiert etwas mehr und kauft den Rechner in Einzelteilen. Wer keine Erfahrung hat, sollte jemand der Hardwarewissen besitzt, zu Rate ziehen. Ich wäre durchaus bereit, solchen Menschen Hilfe zu geben. Verzweifelte, die Probleme mit Hardware haben, können mir eine Mail senden.

Technische Daten des Rechners, an dem diese Wasserkühlung betrieben wird

Gehäuse Cooler Master  ATC 201 mit 4 Papst Lüftern Typ 3412 GMV
Netzteil Enermax EG 365 P-VD
Motherboard Asus P4B 533 E
Grafikkarte Elsa Erazor III Pro AGP Bus ist Übertaktet auf 80,46 MHz
Festplatten 2 x Seagate Barracuda IV 60 GB am Raid 0 System Win XP
1 x Seagate Barracuda IV 40 GB am IDE-Controller Win 98 SE
CD-Rom Teac CD-540 E
Diskettenlaufwerk Teac
Musikkarte Creative PCI 128
Zweite Parallele Schnittstelle NetMos PCI 9805 Parallel Port
Prozessor Intel P4 2400/100 MHz Übertaktet auf 2910 MHz
Takt am AGP/PCI Bus von 66/33 auf 80,46/40,23 MHz übertaktet
Kühlung professionelle, selbst hergestellte Wasserkühlung  
Ram Micron CT6464Z265.16T 512 MB / DDR Ram PC 2100
Betriebssystem Win-XP Professionell  
Eingestellte Kernspannung 1,725 Volt
Eingestellte Spannung am Ram 2,7 Volt
Eingestellte Spannung am AGP 1,6 Volt  

Die Abmessungen des kompletten Gerätes sind: B = 280 mm L = 320 mm H = 210 mm

Materialien, die ich für die Wasserkühlung verwendete:

Wassertank, Grundplatte und Tauscherverkleidung PVC grau 8 mm stark
Wasserpumpe

Grundfos UPS25-30 mit Spezialgehäuse

Verschraubungen Messing Überwurfmuttern Aluminium
Lochblechverkleidung Aluminium Lochblech 5x5x1,5 mm
Kühlkörper Kupfer
Mantel des Kühlkörpers Makrolon (Plexiglas)
Schläuche Silicon Schlauch 6x1,5 mm
Wärmetauscher Kupfer, Messing und Bronze
Prozessorhalterung Aluminium
Temperaturmessgeräte 2x Senfu LCD Thermometer 
Schrauben im Wasserbereich Edelstahl V2A
Pumpengehäuse Messing
Diverse Rohre Kupfer 12x1, 6x0,5, 8x1 mm
Wärmeträger Destilliertes Wasser

Nun möchte ich allen danke sagen, die an diesem Projekt mitgewirkt haben, nämlich dem Hans der für diesen Test die Fotos machte, unserem Sohn, der das alles ins Internet stellte, aber besonders meiner Frau möchte ich danken, dass sie mir so viel Freiraum lies, dies alles zu verwirklichen.

Ich war gerade mit dem Bericht fertig, da beobachtete ich ein neues Hardware-Problem mit den Festplatten am Raid-Controller. Darüber werde ich im Anschluss berichten.

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© R. Koch  im August 2002